Markus Fix und Sarah Pendzich: Radnomaden. Mit dem Fahrrad nach China
Während Markus Fix und seine Komilitonin Sarah Pendzich für ihre Magisterprüfung lernen, beschließen sie, nach ihrem Studium mit dem Fahrrad auf den Spuren Marco Polos nach China zu fahren. Ihre Route führt sie durch Deutschland, Österreich, Italien, Griechenland, die Türkei, Syrien, Jordanien, Ägypten, den Iran, Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisien nach China. Ihr Ziel, Peking, erreichen sie nach 14333 Kilometern.
In den 15 Kapiteln berichten die beiden abwechselnd auf sehr unterhaltsame Weise von den Erlebnissen während ihrer Reise. Da in „Radnomaden“ nicht wie teilweise in anderen Reisebüchern jeder einzelne Tag bis ins kleinste Detail beschrieben ist, sondern sie hautsächlich von ihren Begegnungen mit Menschen, die sie auf ihrer Reise kennenlernen, berichten, wird das Buch während der Lektüre der 190 Seiten nie langweilig.
Rüdiger Nehberg hat das Vorwort zu „Radnomaden“ geschrieben. Seiner Aussage „Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an selbst bestimmtes Reisen, an die Gastgeber und an die Menschlichkeit.“ kann man sich nur anschließen.
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Herder Verlag, 2. Aufl. 2005, 190 S. |
Felix Göpel: Mit dem Fahrrad zur WM. Von Kreuzberg nach Korea 2002.
Eigentlich wollten Felix Göpel und sein Freund Kevin Meisel nur ein Semester in Indien statt an ihrer Heimatuni studieren. Soweit noch nichts Außergewöhnliches. Außergewöhnlich ist nur ihre Idee mit ihren Fahrrädern nach Indien zu fahren. Da es aber dann, einmal in Indien angekommen, mit dem Einschreiben an der Uni nicht klappt und ihnen das Leben auf der Straße sowieso viel besser gefällt, fahren sie direkt weiter zur Fussball-WM 2002 in Korea.
Besonders interessant an diesem Buch ist, dass deutlich zu erkennen ist, wie sich der Autor, Felix Göpel, während dieser Reise verändert. Als die beiden Freunde in Berlin losradeln, interessieren sie sich hauptsächlich für Mädchen, Fußball und Kiffen. So sind auch ihre Reisebeschreibungen auf dem Weg in die Türkei von diesen Themen dominiert.
Eine erste Veränderung ist während ihres Aufenthalts in der Türkei zu erkennen: Am 11.September 2001 sind die beiden kurz vor Istanbul und ihre weitere Route soll nach Osten führen, unter anderem durch den Iran. Da sie nicht in Istanbul schon wieder nach Hause zurückkehren wollen, beschließen die beiden, die weitere politische Entwicklung genau zu verfolgen und soweit wie es geht, weiterzufahren. So kommen die Radfahrer bis Pakistan, das sie dann allerdings motorisiert durchqueren, und der Leser kommt in den Genuß eines sehr interessanten Reiseberichts einer über 2000km langen Iran-Durchquerung.
Die Reisebeschreibung von ihrem Aufenthalt in Indien ist leider wieder hauptsächlich von den beiden Themen Frauen und Kiffen beherrscht und China durchqueren Felix und Kevin größtenteils mit Bus und Zug, um rechtzeitig zur WM in Korea zu sein, so dass das Buch hier leider nicht mehr so interessant zu lesen ist. Es lohnt sich aber auf jeden Fall wegen des Iran-Reiseberichts, der ungefähr ein Drittel des Buchumfangs ausmacht.
Axel Brümmer und Peter Glöckner: Grenzenlose Weite. Radabenteuer quer durch die Wüsten Australiens
In diesem Buch wird die erste Durchquerung Australiens von West nach Ost per Fahrrad beschrieben. Mit dabei sind die Weltumradler Axel Brümmer und Peter Glöckner sowie ihr norwegischer Freund Gunnar. Das Hauptproblem ihrer Australiendurchquerung ist die Versorgung mit Wasser in den menschenleeren Wüsten Australiens, doch mehr als einmal haben sie Glück und finden doch noch einen Brunnen, so dass sie nach etwa 6 Monaten die Gold Coast erreichen.
Die drei Radreisenden interessieren sich sehr für das Leben der Aborigines, unter anderem besuchen sie ein Reservat und eine Schule, in der hauptsächlich Aborigines unterrichtet werden, so dass der Leser sehr viel über die Kultur und die Probleme der Aborigines erfährt.
Damit ist aber auch schon das einzig Positive an diesem Buch erwähnt. Ansonsten erzählt Axel Brümmer auf den 264 Seiten des Buchs ausführlich von seinen Gedanken und seinen Gesprächen mit den Mitradlern während der Fahrt, leider ist das oft zu ausführlich. Interessant ist das Buch somit vor allem für diejenigen, die selber eine solche Tour planen oder die sich sehr stark für das Leben der Aborigines sich interessieren.